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08.12.2015rss_feed

Neues Zuchtziel beim Fleckvieh

AGFVFleisch2005

Neues Zuchtziel beim Fleckvieh – eindeutiges Votum für die fitnessstarke Doppelnutzungskuh

 

Zukünftig sind im Gesamtzuchtwert Fleckvieh die Merkmalskomplexe Milch, Fleisch und Fitness im Verhältnis 38 : 18 : 44 gewichtet. Das war das einstimmige Votum der Vertreter aus den verschiedenen Zuchtregionen Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Österreich und Tschechien bei der abschließenden Veranstaltung zum neuen Zuchtziel beim Fleckvieh am 24. November 2015 in Salzburg.

 

Nach fast 10 Jahren Laufzeit des bestehenden Gesamtzuchtwertes (GZW) war eine Überprüfung und Neujustierung fällig. Erstmals wurden das Zuchtziel und damit der Gesamtzuchtwert in einem ausgiebigen Diskussionsprozess mit den Züchtervereinigungen, Besamungsorganisationen und der Züchterschaft bestimmt. Dafür wurde im Jahr 2014 eine Arbeitsgruppe Zuchtziel eingerichtet, in der eine Bestandsaufnahme zur Wirksamkeit des bisherigen GZW gemacht, Prognosen zur Entwicklung der Rahmenbedingungen zusammengetragen und mögliche neue Merkmale evaluiert wurden. Diese Informationen wurden in regionalen Veranstaltungen den Züchtern kommuniziert. Für die daraus resultierenden regionalen GZW-Varianten wurden dann die theoretischen Selektionserfolge berechnet. In der abschließenden Veranstaltung in Salzburg konnte schließlich der Konsens für eine effiziente DN-Variante gefunden werden.

 

Mit der etwas höheren Gewichtung des Fleischkomplexes und der gleichzeitigen Verschiebung der Gewichtung innerhalb des Fleischblocks auf die Schlachtqualitätsmerkmale Ausschlachtung und Handelsklasse wird der großen Bedeutung der Doppelnutzung Rechnung getragen. Innerhalb des Milchblocks verschiebt sich die Gewichtung von Fett-kg zu Eiweiß-kg von 1 : 10 auf 1 : 1,4 und entspricht damit der wirtschaftlichen Realität nach dem Wegfall der Milchquote. Innerhalb des Fitnessblocks sind die wichtigsten Änderungen die Verdoppelung des Gewichts für den Fruchtbarkeitswert (14%), die Einbeziehung des neuen Merkmals Vitalitätswert (5%) und die Erhöhung der Persistenz auf 3%. Die Spitzenposition der Rasse in der Eutergesundheit wird durch die 10%-ige Berücksichtigung hervorgehoben, in der Nutzungsdauer wird ein hoher Selektionserfolg erwartet.

 

Mit der neuen Gewichtung wurde ein klares Signal zur Rassepositionierung fixiert. Das Rasseprofil ist mehr denn je auf die ideale Kombination von Milch, Fleisch, Gesundheit und Robustheit ausgerichtet.

 

Der neue Gesamtzuchtwert tritt, sofern der Beratende Ausschuss in seiner Sitzung im Februar zustimmt, mit der Zuchtwertschätzung April 2016 in Kraft. Gleichzeitig wird die Methodik der Berechnung des Gesamtzuchtwertes angepasst und die neu berechneten Korrelationen zwischen den Merkmalen fließen in die Zuchtwertschätzung ein.

ASR